“… und wenn keine Angst da ist, dann ist Liebe da.
Wenn keine Sorgen da sind, ist Freude da.
Und wenn du nicht mehr getrennt bist, gibt es keinen Tod."
ein Auszug von Osho's Worten über Adimas spirituellen Namen: Jivan Adima: "unschuldiges Leben"

STIRB BEVOR DU STIRBST

Sterben lernen zu Lebzeiten

Wir begegnen Verlust und dem Sterbeprozess meistens und gewohnheitsmässig durch die Linse unserer Glaubensmuster und Anhaftungen. Die Hauptursache für Leiden ist das Verlangen nach etwas, das nicht da ist. Ob das nun im physischen oder im spirituellen Bereich ist. Das Streben nach etwas, das nicht hier ist, ist die Hauptursache für Unglücklichsein.

Jeder Tag, tatsächlich jeder Moment eröffnet uns die Möglichkeit, unsere Geschichte, unsere Besitzansprüche und unser Festhalten an Objekte loszulassen. Verluste, Beziehungsabbrüche oder einfach körperliche Schwäche können uns an das Sterben erinnern. Darin ist ein Auffoderung, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was wirklich wichtig ist. Das heißt nicht, dass wir eine Trauermiene aufsetzen oder dem Vergnügen und den lieb gewonnenen Vorlieben den Rücken zukehren sollen. Es bedeutet, sich daran zu erinnern, wie zerbrechlich die Lebensform ist und wie unvorhersehbar ihr zeitlicher Ablauf ist. Eines Tages verwandeln wir uns alle in einen formlosen Übergangszustand, der uns vermeintlich eine neue Form bringt, um das Leben als Leben und Sterben wieder zu durchlaufen und zu lernen.

Der Ausdruck 'Bardo' kommt aus Tibet. Wörtlich übersetzt bedeutet es "Zwischenzustand". Das Wort wird meist assoziiert mit dem Vorgang des Austritts aus dem Körper oder dem Bardo des Todes. Es gibt viele "Bardos", einschließlich der Durchgangsstadien von Geburt, Tod, Traum, Meditation, Seelenwanderung oder Nah-Tod-Erlebnisse und geistige Erhellung.

Jedes Mal wenn wir einen Schock, Verlust, starke Emotionen oder Krankheit erleben erfahren wir einen Geschmack von Bardo.

Der Segen von Bardo Zuständen ist in deren Unmittelbarkeit, in der "Jetztheit" in die diese Erfahrungen uns hinein werfen. Zum Beispiel in einem Schockzustand - wenn du gerade einem Beinah-Unfall knapp entkommen bist - dann bist du plötzlich total präsent, total hier und jetzt, aber du hast keine story, der Verstand ist leer und ruhig, das übliche Knäuel von Komplikationen und Erklärungen ist abwesend, genauso wie Kontrolle. Du BIST einfach.

Ähnliche Zustände können im Traum auftreten oder auch während positiver Erlebnisse von emotionaler oder spiritueller Ekstase. Generell nehmen wir diese Art totale Präsenz leichter wahr im Zusammenhang mit Schock. Das liegt daran, dass negative Erfahrungen an unserem (Unter-)Bewusstsein haften wie guter Kleber während positive sich eher benehmen wie Tautropfen in der Morgensonne. Wir kleben leicht an negativen Erfahrungen fest und vergessen die positiven. Auf diese Weise geraten wir in falsche Identifikation und beginnen zu glauben, dass das Leben ein Problem sei, das es zu lösen gilt.

Die Bardo Arbeit hilft, das Wesentliche vom Unwichtigen zu unterscheiden und der Kraft der Bewusstheit im Moment zu vertrauen.

"Du existierst in der Zeit, aber du gehörst zur Ewigkeit. Du bist ein Eindringen der Ewigkeit in die Welt der Zeit. Du bist unsterblich und lebst in einem Körper des Todes. Dein Bewusstsein kennt keinen Tod, keine Geburt. Es ist nur dein Körper, der geboren wird und stirbt. Aber du bist dir deines Bewusstseins nicht bewusst; du bist dir deines Bewusstseins nicht bewusst. Und das ist die ganze Kunst der Meditation: sich des Bewusstseins selbst bewusst zu werden." OSHO