Satsang – Geschichte und Kommentar (Artikel von Adima, 2005)
Das Wort „Satsang“ bedeutet: In Verbindung, in Gemeinschaft (Sangha) mit Wahrheit (Sat) sein
Seit es Bewusstsein gibt, gibt es die Botschaft der Erlösung, des Erwachens.
In allen Zeiten und Kulturen haben Menschen in geistiger und emotionaler, innerer Erforschung, in Philosophie, Religionen, Psychotherapie nach Wahrheit, nach Sinn, nach "sich selbst" gesucht.
In dieser Suche nach unserer göttlichen Natur, nach Selbst-Verwirklichung, Freiheit, Liebe oder Glück versuchen wir in den meisten Fällen, unsere persönlichen Zustände und Umstände von schlecht nach gut oder von gut nach besser zu verändern.
In Satsang geht es nicht um "anders sein oder anders werden müssen." Es geht darum zu erkennen, dass „WIE du bist“ (als Mensch-Person) untrennbar umhüllt ist von „WER du bist“ (als göttliches, spirituelles Wesen)
Satsang Lehrer dienen als Werkzeuge einer Übermittlung, die an sich nicht in Worten geschehen kann.
Sie sind so etwas wie Botschafter oder Repräsentaten der Möglichkeit des spirituellen Erwachens.
Seit Mitte der 90 er Jahre erscheinen – vor allem in Deutschland - viele "Satsanglehrer/ innen".
Im Osten - und bei vielen westlichen Suchern - haben Satsang und Erleuchtung eine lange Tradition, verbunden mit spirituellen Konzepten.
Jetzt ist Satsang in jeder Hinsicht "in den Westen gekommen" und löst sich aus verkrusteten Konzepten. Die Herausforderung wächst darin für uns alle wahrhaft offen zu SEIN, egal ob in der Rolle als "Lernender" oder als "Lehrer". Satsang ist ein Herzensgeschenk der Liebe an sich selbst, weitergegeben von Freund zu Freund.
In Wahrheit ist es der selbe, eine "Lehrer", ein göttlicher Resonanzraum, der in jedem Herzen wohnt. Er/Sie erscheint in vielfacher Form und Gestalt und lädt dich ein zu grenzenloser Freiheit, unendlicher Liebe, essentieller Stille als dein eigenes, wahres Selbst.
Satsang ist bewusste, nackte, direkte Begegnung - keine Unterhaltung oder "Wissen", sondern Transzendenz des "Wissens", so dass Weisheit Platz nehmen kann ...
Die Abwicklung des Mind und seiner Programme geschehen zu lassen, ohne daran Beteiligte(r) zu sein, enthüllt das, was still, formlos und unveränderbar IST, als dein Sein. In dem Erkennen deiner wahren Natur ist es nicht mehr möglich, das was IST, mit dem zu verwechseln, was im Spiel des Lebens in Form von Gedanken, Gefühlen, Zuständen, Umständen erscheint. Die Illusion eines abgetrennten Ich, das Ursache und Wirkung unterliegt oder bestimmen kann, verschwindet als Identität. Damit endet persönliches Leiden und es beginnt eine nicht endende Entfaltung jenseits aller Konzepte, ein tiefes Vertrauen im Hier-Sein.
Das Gewahrsein des einen Selbst, die unendliche Liebe, das Göttliche - wie immer wir es nennen - ist so nah, dass wir es übersehen. Jede Situation ist eine Herausforderung, wach zu sein und der Wahrheit zu begegnen. Jede Situation birgt die Möglichkeit, den Ich-Gedanken in vielerlei Form (wieder) zu erschaffen. Im Auftauchen all dieser Möglichkeiten ist die Einladung, alles was erscheint ohne Urteil, ohne Wissen, ohne Begrenztheit zu SEIN. Wir sind ein unendliches Ent-falten und Vertiefen des einen Bewusst-Seins.
Erwachen ist ein Beginn eines endlosen, bewussten Er-Lebens, das in jedem Moment überraschend, unberechenbar ist.
Wenn Du bereit bist der Wahrheit direkt zu begegnen, so wird sie sich durch dich offenbaren. Kein Tun und kein Nicht-Tun sind dazu notwendig. Wach erst auf! Deinen ganzen Kram kannst du dann auch noch erledigen - oder sein lassen.... und, mit viel Spass!
Satsang Treffen, also eine Zusammenkunft von Menschen, die (sich) in Wahrheit begegnen und vertiefen möchten, ist wie ein Auflodern der Herzensflamme. Wenn die Liebe die Liebe trifft gibt es kein Entrinnen, keine Unterschiede, kein Dogma. Das eine Bewusstsein erfreut sich am eigenen Sein in so vieler Form und ist doch vollendet still. Stille überträgt Wahrheit. Stille ist der Lehrer.
(Und in mir ein grosse Schmunzeln, nach einem so langen Artikel mit diesen Worten zu enden!) ...
Komm und Sieh
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